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Wir sind alle Menschen |
„Es war unerwartet grausam und sehr erschreckend, fast schon mahnend“, kommentierte ein Schüler den ca. 40 minütigen Informationsfilm, der eigentlich gar nicht schockieren sollte. Es wurde von der Arbeit des Friedensdorfs Oberhausen in Angola berichtet.
Dieser Film war Teil eines eintägigen Besuchs unseres Religionskurses der Jahrgangsstufe 11 im Friedensdorf Oberhausen, der die Arbeit der Mitarbeiter in Angola zeigte. Begleitet wurden wir von Frau Ketz und Frau Plackmann.
Begonnen hatte unser Besuch mit einem Rundgang, bei dem wir einen Eindruck vom Leben und Arbeiten im Friedensdorf bekamen. Das Areal ist einladend und weitläufig – wie ein kleines Dorf eben, mit Dorfplatz, einem Sportplatz, mit einigen Wohnhäusern und einem Speisesaal.
Mit einigen im Dorf wohnenden Mädchen im Alter von ca. 7-12 Jahren bastelten wir anschließend kleine Papierschiffchen, Armbänder und sogar einen goldglänzenden Roboter. Trotz des teilweise großen Altersunterschieds und der bei 17jährigen Jungen eher eingeschränkten Lust am Basteln, hatten alle viel Freude bei dem gemeinsamen Wirken. Besonders die fröhlichen Dorfkinder, die teilweise von schlimmen Verletzungen arg gezeichnet, aber erstaunlich munter waren, haben eine äußerst positive Stimmung aufkommen lassen. Wir erfuhren von dem Leid, das diese Kinder erfahren haben müssen. Der angesprochene Informationsfilm sollte uns dann die eigentliche Arbeit des Friedensdorfes näher bringen.
Wie wird der Transport von Angola nach Deutschland organisiert? Wer wählt die Kinder aus, die das „Glück“ haben, hier medizinische Hilfe zu erhalten, die sie in ihrem Heimatland nicht erhalten würden? Wie finanziert man derart großzügige Hilfeleistungen? Warum arbeitet man Tag und Nacht freiwillig und ohne Bezahlung? Diese und weitere Fragen wurden in dem Film beantwortet. Der Film zeigte vor allem die Zustände in Angola, die den Schüler zu der eingangs zitierten Einschätzung brachten. Es war sicherlich nicht übertrieben.
Angola ist aufgrund seiner großen Vorkommen an Bodenschätzen ein relativ reiches Land, erläuterte Frau Eging, Mitarbeiterin des Bildungswerk im Friedensdorf,. Doch gerade diese Bodenschätze, vor allem Diamanten, haben das Land zu dem gemacht, was es jetzt ist: ein weitgehend armes, korruptes und unterentwickeltes Land. Die so genannten „Blutdiamanten“ und das koloniale Erbe haben das Land geteilt und einen 30 Jahre währenden Bürgerkrieg ausgelöst. Der Krieg ist nun vorbei, die Folgen nicht. Angola hat ca. 15 Millionen Einwohner – im Boden liegen ca. 16 Millionen Minen. Angola hat keine ständige bzw. stabile Wasser- oder Stromversorgung. Angola hat eine Analphabetenrate von mehr als 80%. Doch das sind nur einige Folgen der jahrzehntelangen Anomie Angolas.
Das Friedensdorf selbst bewahrt sich politische Neutralität, erklärte Frau Eging. Das Ziel des Friedensdorfs ist es, eine der zivilen Bevölkerung zugängliche, medizinische Grundversorgung aufzubauen – was viel Geduld und intensive Arbeit verlangt.
Die Zeit bis zum gemeinsamen Mittagessen haben wir mit einer Diskussion über die angedeutete Kontroverse, die der Film aufwarf, verbracht.
Umso erfreulicher war dann das abschließende gemeinsame Spielen auf dem Dorfgelände, mit den angolanischen und afghanischen Kindern, deren Lebensmut, Tapferkeit und „goldiges“ Lächeln sowohl die ehrenamtliche Arbeit im Friedensdorf Oberhausen erklärt, als auch den Lohn für die kräfteraubende Arbeit darstellt.
Der Arbeit des Friedensdorfs kann man nur großen Respekt zollen. Die Menschen dort helfen Kindern, denen in ihrem Heimatland aufgrund schwerster Verletzungen nur ein elendiges Dahinsiechen bevorstünde.
Daher sollte uns der Besuch auch mahnen, das Unheil, welches auf der Welt geschieht, wahrzunehmen. Wir erlebten dieses Unheil hautnah. Es waren Erfahrjungen, die keine Nachrichtensendung der Welt in ähnlicher Weise so vermitteln kann, wie es z.B. der Dialog mit einem 12jährigen Verbrennungsopfer aus Angola das tut, welches aufgrund der Armut mit spröden Gasflaschen einige Dollar dazuverdienen muss und sich dabei schwer verletzt hat.
Wir sollten erkennen, dass wir alle Menschen sind, egal ob schwarz, weiß oder gelb. Und unser Bestreben als Westeuropäer, die wir wohl noch am meisten Einfluss auf globale Missstände haben, muss demnach eine Verbesserung dieser z.T. katastrophalen gesellschaftlichen Zustände, wie sie in manchen Ländern wie Angola oder Afghanistan vorherrschen, sein. Vor allem betrachtet vor dem Hintergrund, dass ein Großteil des Unheils von uns selbst hervorgerufen wurde…
Dominik Berndt, Jgst. 11
Zuletzt geändert am: 12.05.2012 um 16:00
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