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Auf den Spuren Don Boscos |
„Eine Woche auf den Spuren Don Boscos“
… mit diesem Motto begab ich mich mit einer Gruppe, bestehend aus Mitbewohnern, Studenten des Campus Benediktbeuern und Mitarbeitern der Jugendherberge auf den Weg nach Italien. Eine gute Woche wohnten wir in einem schönen Apartment in Camerano Casasco und fuhren von dort aus zu den Orten, an denen Giovanni Don Bosco gelebt und gewirkt hat.
Unsere Tour begann bei schönstem Wetter am Colle Don Bosco. Auf einem Hügel ist nicht nur die Basilika Don Bosco errichtet worden, um an Don Bosco zu erinnern, sondern es wurde auch ein frei zugängliches Museum gebaut, in dem sein Leben anschaulich dargestellt wird und in dem die Originalräume seines damaligen Zuhauses zu sehen sind. Wir erfuhren dort sehr viel von seiner ihn prägenden Kindheit und haben uns den gesamten Komplex genauer angeschaut.
Don Boscos Elternhaus und die Basilika Don Bosco am Colle Don Bosco.
Weiter ging es nach Turin, wo wir im Stadtteil Valdocco an einer einstündigen Führung durch das erste Oratorium teilnahmen. Dieses Gebäude war das erste Gebäude, in dem Don Bosco ein Zuhause für Kinder und Jugendliche errichtete. Wir standen nicht nur im Speisesaal der damaligen Zeit, sondern auch an dem Bett, in dem Don Bosco verstorben ist. Danach besuchten wir noch weitere Kirchen und Gebäude in Turin und ja, aßen auch das ein oder andere Eis.
Es folgte mit Chieri ein super gemütliches und kleines Städtchen. Auch dort besichtigten wir einige tolle Kirchen. In einer hatte Don Bosco eine Begegnung, die ihn dazu veranlasst hatte, das Oratorium zu bauen: Er musste miterleben, wie ein Junge in einer Sakristei geschlagen wurde, weil er nicht wusste, wie man ministriert. Don Bosco ging schließlich dazwischen, setzte sich für den Jungen ein und brachte ihm auch das Ministrieren bei – aber das ganz ohne Druck und Gewalt. Don Bosco verbrachte viel Zeit mit dem Jungen und bald kamen immer mehr Jugendliche zu ihm, um seine Hilfe ebenfalls in Anspruch zu nehmen. In Chieri begann er somit seine Berufung auszuleben, sich für vernachlässigte Kinder und Jugendliche einzusetzen und diesen ein Zuhause und Wertschätzung zu schenken.
An den Orten zu stehen, wo Don Bosco die unterschiedlichsten Begegnungen mit Kindern und Jugendlichen hatte, oder das Bett vor mir stehen zu haben, in dem er verstorben ist, war ein ganz besonderes Erlebnis für mich.
Don Boscos Leichnam liegt in einem Sarkophag aus Kristallglas in der Maria-Hilf-Basilika in Turin-Valdocco.
Nachdem ich in meiner gesamten Kindheit und Jugend bereits viel von Don Boscos Leben gehört hatte, hatte ich zwar schon ein Bild von ihm im Kopf, doch diese Woche zeigte mir noch einmal ein vollständigeres Bild von ihm und von dem, was er geschaffen hat. Ich habe auf einmal realisiert, was für einen starken Einfluss er hatte und immer noch hat. Dies merkten wir nicht nur an den Dorfschildern, die mit Don Bosco werben, sondern auch an den Einwohnern Turins und deren Denken und Handeln - und das fast 200 Jahre nach Don Boscos Lebenszeit.
So kamen wir zurück nach Benediktbeuern mit platt gelaufenen Füßen, einigem Wissen mehr über Giovanni Don Bosco und einem Spruch im Kopf, den uns ein Salesianer in Turin am Sterbebett Don Boscos mit auf den Weg gegeben hatte: „Hört ihr die Glocke, mit der Don Bosco damals nach Hilfe geklingelt hat, wenn er diese in seinem Sterbebett benötigte? Don Bosco klingelt auch jetzt noch, denn auch 200 Jahre später braucht er noch eure Hilfe!“
Mit diesen Worten will ich mich bei euch verabschieden. Vielleicht schafft ihr es ja, einmal selbst nach Turin und Umgebung - ein Besuch ist es auf jeden Fall wert!
Marleen Keul
Zuletzt geändert am: 10.05.2022 um 19:30
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