You are here: Start
Mit großem Unbehagen verfolgten die Mitglieder der AG Radfahren den „Sommer“ 2011: Unbeständiges, kaltes und verregnetes Wetter bestimmte den Großteil von Juli und August. Große Hoffnungen auf bessere Bedingungen in der letzten und für unsere Alpentour entscheidenden Ferienwoche machte sich kaum jemand – doch es sollte ganz anders kommen!
Neun Tage waren wir meistens bei angenehmen Temperaturen um 25°C und weiß-blauem Himmel unterwegs und hatten gemeinsam eine phantastisch schöne Zeit!
Die Radwanderung über insgesamt 550km bei einer Gesamtsteigung von 5.300 Höhenmetern startete im mittelalterlich-romantischen Rothenburg ob der Tauber gleich mit einem Highlight: Ein humoriger Stadtrundgang mit dem letzten Nachtwächter von Rothenburg in sternenklarer Nacht erweiterte nicht nur unseren historischen Horizont, sondern versetzte uns auch in die richtige Stimmung für die sportlichen Herausforderungen der nächsten Tage.
Tagesetappen von etwa 80 bis 90 km führten uns zunächst über Aalen auf der Schwäbischen Alb nach Ulm, wo wir das berühmte gotische Münster besichtigen konnten, und Ottobeuren mit seiner überwältigend schönen spätbarocken Basilika.
Auf dem Weg von Ottobeuren nach Füssen kamen dann erstmals die Alpen in unser Blickfeld. Ein erfrischendes Bad im Forggensee und eine Besichtigung des weltberühmten Schloss Neuschwanstein halfen bei der Regeneration – immerhin sollten die Hauptschwierigkeiten der Tour nun erst beginnen!
Am einzigen verregneten Vormittag der Radwanderung führte uns die Route von Füssen aus durch das Engetal hinauf nach Tannheim/ Tirol und weiter zum Oberjochpass (1.152m). In Anbetracht der Witterung wurde die Geschlossenheit der Gruppe durch den Leiter Herrn Ludwig für den Moment aufgelöst und die Bewältigung der über 13km langen Steigung im Individualtempo freigegeben. Während Herr Schulte-Oversohl, der sich mit seinem ultra-leichten Rennrad klare Gewichtsvorteile verschafft hatte, die Passstraße gemeinsam mit Jonas Hilgenhöner und Jakub Grochowicz (beide Jgst.13) in rekordverdächtigem Tempo bewältigte, um sich möglichst schnell ins Trockene retten zu können, trugen die anderen das Unwetter mit stoischer Ruhe.
Zurecht, denn schon bald klarte es auf, und als der Schlussanstieg von Oberstdorf ins Kleinwalsertal/ Vorarlberg anstand, strahlte vom Himmel wieder die Sonne!
Für drei Nächte wurde im Kleinwalsertal nun die urige Sonnenbühlhütte unser Zuhause. In der rustikalen Walserstube feierten wir das bisher Geleistete so manche Stunde bei Grillfleisch, Almdudler, Doppelkopf und Musik. Gleichzeitig war das mehr als 350 Jahre alte Haus aber auch unser Stützpunkt für weitere Herausforderungen: Während eine radfahrmüde Gruppe um Herrn Möllmanns und Herrn Schulte-Oversohl schon am ersten Tag im Kleinwalsertal eine mehr als sechsstündige Wanderung unternahm, führte Herr Ludwig eine zweite Gruppe nochmals mit dem Rad auf den Riedbergpass (1.450m). Die Steigungen von bis zu 17% am höchsten Pass Deutschlands bewältigte Fabian Arlt (Jgst.13) mit seinem High-Tech-Mountainbike am schnellsten.
Am letzten Tag der Alpentour stand dann für alle Teilnehmer die Besteigung des Walser Geißhorn (2.366m) auf dem Programm. In einem technisch ambitionierten Aufstieg stellten wir unsere Kondition abermals auf die Probe und wurden am Gipfelkreuz schließlich mit einem traumhaften Fernblick bis in die Schweiz belohnt.
Eine unvergesslich schöne Woche liegt hinter uns! Wir hatten das Vergnügen, in einer harmonischen Gemeinschaft aus Lehrern, Schülern und Ehemaligen sportlich aktiv zu sein, den Alpen- und Voralpenraum aus dem Fahrradsattel heraus erfahren zu können und uns abseits des Unterrichtsgeschehens kennen zu lernen. Ein besonderer Dank gebührt in diesem Zusammenhang Herrn Möllmanns Tochter Tina Sieland, die unser Begleitfahrzeug steuerte, schöne Rastplätze und Proviant organisierte und uns abends physiotherapeutisch betreute!
Die AG Radfahren verabschiedet sich nun in die Winterpause, wird aber im kommenden Frühjahr unter der Leitung von Herrn Ludwig und Herrn Schulte-Oversohl wieder aufleben. Im Visier für 2012 haben wir das 24-Stunden-Radrennen auf der Nordschleife des Nürburgrings, bei dem nach Art des Sponsorenlaufs Spenden für wohltätige Zwecke eingefahren werden könnten. Eine Wiederholung der Alpentour ist für die Zukunft ebenfalls fest geplant.
Text: S-O, Bilder: S-O, Moe
Zuletzt geändert am: 26.09.2011 um 18:49
Zurück