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Pädagogikschülerinnen tauschen
Schulbuch gegen Farbeimer und Pinsel
Im Rahmen des Pädagogikunterrichts der Jahrgangsstufe 12 wurde u.a. über die Montessori- und Reggio-Pädagogik gesprochen. In beiden Konzepten spielt die „Raumgestaltung“ eine wichtige Rolle für den Lernprozess, woraus der Wunsch entstand, den Kursraum entsprechend zu renovieren.
So kann der Raum nach Montessori Lernen fördern oder erschweren bzw. verhindern. In der Reggio-Pädagogik spielt der Raum die Rolle schlechthin: Der Raum wird als „dritter Erzieher“ gesehen. Räume wirken als reichhaltige, vorbereitete Umgebung, die den Kindern sowohl Anregung und Herausforderung, als auch Geborgenheit und Rückzugsmöglichkeiten bieten. Der Reggio-Kenner Prof. Tassilo Knauf verweist in vielen seiner Publikationen immer wieder auf die pädagogische Bedeutung der Räume: "Räume, die unverwechselbar sind, geben etwas von den Menschen preis, die sie gestaltet und genutzt haben". Ihre Ausgestaltung sollte das Leben ihrer "Bewohner" widerspiegeln.
Ausgehend von dieser Unterrichtsreihe hat der Kurs ein entsprechendes Raumkonzept für den Kursraum erarbeitet und den Wunsch geäußert, den Kursraum, der bisher „mit seinem weißen Anstrich eher an ein Krankenhauszimmer erinnerte“ (Zitat der Schülerinnen) entsprechend zu gestalten. Dabei wollte der Kurs die Renovierung des Raumes nicht lediglich „an die Hausmeister abgeben“, sondern selbst aktiv werden und Verantwortung für den Raum übernehmen. So verzichtete der Kurs schon vor den Ferien auf einen „Wandertag“ und bereitete die Renovierungsarbeiten vor – Tische und Stühle wurden geputzt, von hässlichen Kaugummis befreit und Holzleisten wurden abgeschliffen.
In den letzten Tagen der Sommerferien war es dann endlich so weit: Am Mittwoch traf sich die erste Arbeitsgruppe, kaufte Farbe und begann mit ihrer Arbeit – schnell war die erste Wand gelb gestrichen.
Ebenso eifrig ging am Donnerstag die zweite Arbeitsgruppe an´s Werk und beendete die „großflächigen Malerarbeiten“.
Die dritte Arbeitsgruppe war dann am Freitag für die „Feinarbeiten“, die farblichen Akzente (die Holzleisten im Raum bekamen einen grünen Anstrich) und das Putzen zuständig.
Entstanden ist nun ein Raum, der in sonnigem Gelb erstrahlt und zusätzlich eine große Magnetfläche bietet, da ein Bereich des Raumes mit Magnetfarbe gestrichen wurde. Arbeitsplakate können nun problemlos an die Wand geheftet werden.
Das Aufstellen von Pflanzen rundet das Umgestaltungskonzept des Raumes ab und sorgt für eine anregende „Lern- und Wohlfühl-Atmosphäre“. So wird der Raum, der einst als „Krankenhauszimmer“ bezeichnet wurde, nun liebevoll „Wohnzimmer“ bzw. „Sonnenraum“ genannt.
Eine tolle Leistung des Pädagogik-Leistungskurses der Jgst. 13 (Schuljahr 2010/2011)!