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Catull. Carmina
Gaius Valerius Catullus lebte von ca. 87 bis 54 v.Chr. und stammte aus Verona.
Er verfolgte das Ideal einer eleganten, modernen, gebildeten und vor allem ausgefeilten Dichtung, wobei er sich von mehreren literarischen Vorbildern beeinflussen ließ. Zu diesen gehörten vor allem Dichter seiner Zeit, Neoteriker genannt und an dem Vorbild griechischer Autoren, wie z.B. Kallimachos, orientiert. Doch auch Sappho von Lesbos oder Cornelius Nepos gelten als seine Vorbilder.
Catull wählte in seinen Werken meist Themen rund um die Liebe. So findet man viele Gedichte, die von Liebesbeziehungen, Liebesglück, Hochzeit oder auch Enttäuschung und Eifersucht handeln - oftmals über eine Frau namens Lesbia. Doch auch Themen wie antike Sagen oder Spott, mit welchem man sich gegen persönliche oder politische Gegner wehren konnte, lassen sich finden.
Exemplarisch soll hier das erste Gedicht aus Catulls Werk vorgestellt werden - im lateintypischen Dreiklang aus Originaltext, deutscher Übersetzung und Interpretation.
c.1 - Text und Übersetzung
Cui dono lepidum novum libellum
arida modo pumice expolitum?
Corneli, tibi: namque tu solebas
meas esse aliquid putare nugas -
iam tum, cum ausus es unus Italorum
omne aevum tribus explicare cartis,
doctis, Iuppiter, et laboriosis!
Quare habe tibi quidquid hoc libelli
qualecumque; quod, o patrona virgo,
plus uno maneat parenne saeclo!
Wem widme ich dieses kleine neue Büchlein,
das gerade vom trockenen Bimsstein geglättet worden ist?
Cornelius, dir: Denn du warst gewohnt zu glauben,
dass meine Kleinigkeiten etwas wert sind -
schon damals, als du es als einziger Italiens gewagt hast,
das gesamte Zeitalter in drei gelehrten,
beim Jupiter, und arbeitsamen Büchern zu erklären!
Daher nimm dieses Buch für dich,
was auch immer es ist und wie auch immer es beschaffen ist;
Es soll immer bleiben, mehr als ein Jahrhundert, oh du schützende Jungfrau!
Interpretation
Inhalt
- Catull stellt im ersten Teil die Frage nach einer Widmung, um sie im zweitem selbst zu beantworten: Sein Werk wird Cornelius Nepos gewidmet.
- Gründe dafür, das „Büchlein“ Cornelius zu widmen:
- Er schätzte schon immer Catulls Werke und seine Arbeiten.
- Catull bewundert ihn für seine Arbeit, Großes in "kleiner" Literatur festgehalten zu haben
Topoi
- Bescheidenheit/ Untertreibung (fishing for compliments: Catull schwächt seine Leistung herab, um Lob zu bekommen und dafür bestätigt zu werden, eine gute Leistung erbracht zu haben)
- Anrufung der Götter (Jupiter und eine Muse)
Programmatik
S. Rudnik (Jgst.11, 2011/12)